Seit Herbst 2013 habe ich eine Professur für Barockvioloncello und historische Violoncello-Instrumente an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn-Bartholdy" in Leipzig inne. Und das ist unser derzeitges Team in der Fachrichtung Alte Musik:
Prof. Stephan Rath (Studiendekan, Kammermusik)
Prof. Alexander von Heißen (Cembalo)
Prof. Tobias Schade (Cembalo)
Prof. Robert Ehrlich (Blockflöten)
Prof. Irmgard Huntgeburth (Barock-Violine, -Viola)
Prof. Jan Freiheit (Barock-Violoncello, historische Bass-Geigen)
... sowie viele kompetente und nette Kollegen, die in den verschiedenen Instrumenten und Fachgebieten einen Lehrauftrag haben. Im Bereich der tiefen Streicher seien hier noch Irene Klein (Viola da gamba) und Jörg Meder (Violone der Gambenfamilie) erwähnt.
Das Team im Jahre 2017: v.l.n.r. Tobias Schade, Robert Ehrlich, Jan Freiheit, Nicholas Parle, Susanne Scholz, Mechthild Karkow.
(Foto: Siegfried Duryn)
Neben dem Hauptfach-Unterricht auf den hier auf den weiteren Seiten vorgestellten Bassgeigen und Violoncelli der verschiedenen Epochen und Regionen beinhaltet das Studium bei mir auch zwei Semester Fachmethodik-Vorlesungen, in welchen in die instrumentenkundliche Entwicklung des Bass-Instrumentes der Violinfamilie bis zu seiner Standardisierung am Ende des 18. Jahrhundert, historische Spielweisen des Instrumentes und deren Bedeutung für uns heute beleuchtet werden. Außerdem wird auf Schulen, Traktake und die Ikonographie bis zur berühmten Schule des Pariser Conservatoire (1805) eingegangen und ein Überblick über das Repertoire der historischen Violoncelloinstrumente und über wegweisende Violoncellisten des 17. und 18. Jahrhunderts gegeben.
Wir haben etwa 10 Räume für unsere Fachrichtung zur Verfügung, die alle mit mindestens einem Tasteninstrument (meist Cembali) ausgestattet sind. Einer davon ist der "Celloraum", wo meine Hauptfachunterrichte, Kammermusikstunden und Fachmethodik-Vorlesungen stattfinden und unsere Instrumente verwahrt sind. Außerdem gibt es neben der fantastischen Hochschulbibliothek eine kleinere Handbibliothek und eine nahezu vollständige Violoncello-Bibliothek (bis 1800) direkt in unseren Räumen.
Während des Barock-Violoncello-Studiums hat man außerdem die Möglichkeit, ein zweites Bass-Streichinstrument (Viola da gamba oder Violone) im Nebenfach zu erlernen.
Die offizielle Webseite der Hochschule verweist unter "Gebühren" darauf, dass ein Zweitstudium (also z.B. ein zweiter Masterstudiengang) 900 € pro Semester kostet. Ferner werden für Studierende, die nicht Staatsangehörige eines Mitgliedstaates der Europäischen Union sind (außer Meisterklasse) 1800 € pro Semester erhoben.
Hier sei dazu gesagt, dass diese Gebühren auf Antrag abgemindert oder gar erlassen werden, wenn der Studienbewerber weder über relevante Einnahmen noch Rücklagen verfügt. Das funktioniert meist völlig problemlos.